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Tiffany

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Ein Bild zu erstellen ist natürlich einfacher, als wenn man sich an eine Lampe oder einen Blumen-Übertopf oder ähnliches rantraut.

Aber es reizt sehr, auch solche Kunstwerke zu schaffen. Es ist schon lange her, als ich den ersten Versuch, einen runden, großen Lampenschirm zu erstellen, machte. Es war eine Heidenarbeit und am Ende war alle Arbeit doch umsonst gewesen. Ich bekam den Lampenschirm nicht zu einem Ganzen zusammen gelötet. Am Ende passten die Stücke nicht zusammen.

Ich denke, dass die Vorlagen und Hilfsmittel, eine solche Lampe zu bauen, heute ausgereifter sind. Ich habe es jedoch nicht noch einmal probiert.

Meine Lampen sind alle aus mehreren planen Teilen zusammen gelötet. Dann ist die erste Arbeit genauso als wenn man ein Bild fertigt. Nur, dass eben 6 oder mehr Teile angefertigt werden müssen, die alle gleich groß sein müssen. Danach werden diese Teile eins nach dem anderen aneinander gelötet. Wenn man noch zwei Hände dazu hat, die einem helfen, ist das viel einfacher, sonst muss man sich selbst Hilfen bauen, damit nicht alles wegrutschen kann. Sobald man die Teile mit ein paar dicken Löttropfen zusammen gelötet hat, sind sie so stabil, dass sie von allein stehen bleiben. Dann muss man nur noch aufpassen, dass die Lampe die richtige Form hat und kann die Nähte zu Ende löten.

Damit ist die Lampe aber noch nicht fertig. Jetzt gehört oben auf die Öffnung noch eine Kappe, die es in verschiedenen Durchmessern zu kaufen gibt. Sie muss auch noch angelötet werden. Auf manche Lampen habe ich die Öffnung auch mit einer Glasform, die ich mir selbst hergestellt habe, geschlossen. Jedoch darf die Öffnung nicht ganz zu sein, damit die Hitze der Glühbirne entweichen kann. Das ist ganz wichtig!!

Jetzt gehört noch ein Lampenfuß, wenn es eine Stehlampe ist, oder eine Aufhängung für eine Deckenlampe dazu. Diese ganzen Sachen gibt es dort zu kaufen, wo man das Glas erstanden hat.

Spiegel in Tiffany-Technik sehen wunderschön aus. Eine einfache Art ist ein Spiegel, der von einer Tiffany-Borte umgeben ist. Da bestellt man sich beim Glaser einen Spiegel in der gewünschten Größe. Man muss aber unbedingt dazu sagen, wofür man diesen Spiegel gebrauchen möchte. Sonst ist Spiegelglas nämlich dicker.

Jetzt ist es ganz wichtig, dass man die Rückseite des Spiegels mit einer Schicht Spiegelschutzlack überzieht, damit die Oberfläche später von der Säure des Lötwassers nicht beschädigt werden kann. Man muss hier sowieso sehr sparsam und vorsichtig mit dem Lötwasser umgehen.

Arbeitet man nur eine Borte um den Spiegel drumherum muss diese natürlich die gleichen Seitenlängen haben und wird dann an den Spiegel angelötet, wobei der Spiegel auch mit einer Kupferfolie eingefasst werden muss, genau wie die Glasteile.

Soll jedoch eine Blüte oder verschiedene Bänder, Blätter oder ähnliches in den Spiegel eingearbeitet werden, dann müssen die Umrisse dieses Musters auch aus dem Spiegel ausgeschnitten werden. Spiegel lässt sich verhältnismäßig leicht ritzen und brechen. Man muss natürlich darauf achten, dass man die Spiegelfläche nicht verkratzt.

Die weitere Arbeit ist genau wie oben beschrieben. Spiegel und Glasteilchen werden geschliffen, mit Kupferfolie ummantelt und entsprechend zusammen gelötet. Vorher sollte der Spiegel wieder, wenigstens am Rand mit einer Schicht Spiegelschutzlack versehen werden zum Schutz gegen Lötwasser und Patina, die sehr aggressiv sind.

So kann man noch weitere Kunstwerke herstellen, wie Blumenschalen, Obstschalen, Übertöpfe, kleine und große Dosen mit und ohne Deckel, Gewächshäuschen und vieles mehr

Man kann auch zusätzlich noch Glas-Nuggets verarbeiten, die sehr schön als das Innere einer Blüte oder als Klöppel bei einer Glocke aussehen, oder verarbeitet in einem Fensterbild aus geometrischen Mustern.

Es gibt auch noch Filigransätze, Libellen-Flügel z.B. wie sie auf der berühmten Lampe von Tiffany zu sehen sind.

Geschichtliches:

Louis C. Tiffany lebte von 1848 bis 1933 in den USA. Es ist umstritten, ob er diese Kupferfolientechnik erfunden hat. Er studierte ursprünglich Malerei und unternahm mehrere Studienreisen nach Europa, wo ihn die Glasfenster der Kathedrale von Chartres aus dem 12. und 13 Jahrhundert faszinierten. Da das Wissen um die Herstellung des dort verwendeten Glases weitgehend verloren gegangen war, begann Tiffany mit der Herstellung von farbigem Glas zu experimentieren. Er baute eine eigene Glasfabrik auf und gründete die Tiffany Glass Company.

In den "Tiffany-Studios" entstanden Glasfenster, die durch ihre ungeheure Farbenpracht beeindruckten. Tiffany benutzte kleinste Glaszuschnitte, die er mit Kupferfolie umwickelte und verlötete.

Nach Tiffanys Tod geriet sein Werk in Vergessenheit, viele Arbeiten gingen verloren oder wurden zerstört. Erzeugnisse der "Tiffany-Studios", die noch erhalten sind, werden unter Sammlern zu Höchstpreisen gehandelt.


Eine meiner Lampen.




Ein Spiegel mit einer bunten Borte




Eine Blüte mit Blättern in einen Spiegel eingearbeitet




Ein Glasnugget bildet die Mitte dieses Sterns.


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